Wer wir sind und wo wir herkommen


Die Geschichte des Modellbaus

Ein kurzer Überblick...


2022
aero-naut feiert 100 Jahre Modellbau made in Germany! Das Unternehmen wird zwischenzeitlich in der vierten Generation inhabergeführt und zeigt bereits seit Jahren, dass auch eine Fertigung in Deutschland zu wettbewerbsfähigen Bedingungen möglich ist.
2016Der Ausbau der Laserfertigung auf inzwischen drei hochwertige, moderne Laseranlagen festigt die Position als Marktführer für lasergeschnittene Bausätze im Flug- und Schiffsbereich made in Germany.
2012aero-naut wird 90 – und feiert mit 90 Schulen in ganz Deutschland das Projekt „Wir machen Schule“
200955. Teilnahme Internationale Spielwarenmesse Nürnberg
2002Eine neue Ära beginnt – als erstes Unternehmen setzt aero-naut auf moderne Laserschneidemaschinen in der Herstellung von Modellbauartikeln.
1996Als „Online-Pionier“ bringt aero-naut seine Produkte auch ins Internet
1977Erster 4-Fabkatalog wurde auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt
1966Neubau und Umzug in den heutigen Firmensitz an der Stuttgarter Strasse in Reutlingen
1954Erste Teilnahme an der Spielwarenmesse in Nürnberg
1950Erstes Unternehmen mit Abachi (-furnier) in der industriellen Fertigung
1946Expansion in der Möbelfertigung
1939Ausweitung und Weiterentwicklung der „Modellbau-Abteilung“ in der Firma Eggenweiler
1936Zu dieser Zeit eröffneten erste Modellbaugeschäfte und wurden Kunden bei Eggenweiler
1933Lieferung der ersten Modellbausätze an Schulen in ganz Deutschland
1924Umzug in eine größere Werkstatt, in der der Grundstein zum Modellbau gelegt wurde. Lieferung von Werkmaterialien an eine benachbarte Schule
1922Schreinermeister Alois Eggenweiler macht sich selbstständig und gründet eine Möbelschreinerei




Firmengeschichte - die Langversion...

Der Anfang um 1922 

Während der Inflationszeit um 1922 machte sich der Schreinermeister Alois Eggenweiler selbstständig. Unter primitivsten und heute fast unvorstellbaren Bedingungen gründete er in Urach am Fuße der Schwäbischen Alb eine Möbelschreinerei als Ein-Mann-Betrieb, der heute in aller Welt bei den einschlägigen Fachkreisen bekannt ist. Die erste Hobelbank entstand am Küchentisch seiner Frau. Dass aus Platznot bald eine Betriebsverlegung notwendig wurde, war recht schnell abzusehen. 

So zog er mit Familie (Frau, Tochter und Sohn Adalbert) 1924 in eine größere Werkstatt nach Reutlingen, Kanzleistr. 47 um. Dort begann auch der unbeabsichtigte Weg zur Herstellung von Modellbauteilen, denn ursprünglich sollten nur Möbelteile gefertigt werden. Zunächst musste auch am neuen Standort mit einfachsten Mitteln gearbeitet werden, Maschinen konnten kaum fertig gekauft werden, auch fehlten dazu die finanziellen Mittel. Aber Not macht erfinderisch und so wurde mit schwäbichem Erfindergeist Kreissäge und andere Hilfsmaschinen selbst gebaut. 

Durch die zufällige Nachbarschaft einer Schule am neuen Standort in Reutlingen wurde nun parallel zur Möbelfertigung der Grundstein für die „Modellbau-Karriere“ gelegt. Auf bitten der Lehrer wurde verschiedentlich einzelne Leisten für den Drachenbau zugesägt. Durch den ständig wachsenden Bedarf an Leisten hat man dann zunächst ein kleineres Lager mit den meistverlangten Abmessungen angelegt, später dann kleinere Leistensätze bis hin zu kompletten Werkstoffpackungen zusammengestellt. Eine sehr enge Bindung von aero-naut hat ihren Anfang gefunden. Da Modellbau in der Zeit des 3. Reiches überwiegend nur in Schulen betrieben wurde, war letztlich die Folge der überregionale Vertrieb dieser Sortimente an Schulen in ganz Deutschland. 

Erst die letzten Jahre vor Ausbruch des 2. Weltkrieges entstanden vereinzelt zentrale Modellbaugeschäfte. Zu den ersten Handelskunden gehörten u.a. die Firmen Ikier Leipzig, Brüdern Hannover, Bufe Berlin, Schreyer Hamburg, Hoffmeister Chemnitz, Geschäfte die teilweise heute noch zum Kundenkreis gehören. Während des 3. Reiches wurden durch den NSFK (Nationalsozialistisches Fliegerkorps) Gleitflugmodelle entwickelt, die man als Bausatz gefertigt und vertrieben hat, u.a. „Kick in die Welt“, „Einheitssegelflugmodelle“, „Knirps“, „Pimpf“, „Winkler Junior“, „Baby“, „Pirol“, „Ikarus“, „Strolch“, „Der große Winkler“ usw., Modelle die teilweise auch damals bereits bei Wettbewerben große Erfolge erzielten und heute noch gerne gebaut werden. Balsaholz war zu dieser Zeit noch ein Fremdwort, die Bausätze bestanden aus Sperrholz-Zuschnitten, Kieferleisten, Stahldraht, massiver Kiefer-Rumpfblöcke, Baupläne und als Bespannmaterial verwendete man die bekannte „Flumo-“ und „Diplompapiere“, Gewicht von 25-60 G/m², sowie Pergamin-Papier für den Drachenbau. Ausgestanzte oder gesägt Modellteile wie Rippen etc. waren ebenfalls unvorstellbar. Als kleine Sensation konnte man die ersten Druckversuche auf Sperrholz im Steindruckverfahren bezeichnen. Dies waren ca. 5 cm dicke Steinplatten, auf die die Druckvorlagen geätzt wurden. Später hat man dann Semperit-Klischees umgestellt. 

Modellbau zur Zeit des 2. Weltkrieges 

Als Ende der 30-er Jahre der Motorflug seine Laufbahn begann, hatte sich bereits Adalbert Eggenweiler, zwischenzeitlich längst in der Firma tätig, um die Förderung und Weiterentwicklung „seiner Modellbauabteilung“ angenommen. 

Das Sortiment wurde nun rapide ausgeweitet. Neben der eigenen Fertigung an Bausätzen, Leisten, Sperrholzzuschnitten und Laubsägearbeiten hat man den Vertrieb der bekannten Kratzsch-Motoren, ein breites Bauplan-Sortiment bekannter Verlage und die ersten Schiffsbeschläge, hergestellt durch die Gebr. Bischoff in Dresden, übernommen. Bischoff lieferte aber auch Elektromotoren und Schiffs-Dampfmaschinen. Erste Importe von Balsa-Holz wurden nun auch getätigt. 

Zur ständigen Einrichtung gehörten bereits damals der Besuch von Messen und Ausstellungen (u.a. Leipzig) sowie Beteiligungen an großen Wettbewerben und Flugtagen. Hier hat man die Teilnehmer durch den bereitgestellten „AERO-HILFSDIENST“ mit Material versorgt. Außer diesen PR-Aktivitäten hat man noch selbst Kataloge in Form von Preislisten mit einfachen S/W-Abbildungen gedruckt und verteilt. Als nun während des 2. Weltkrieges Modellbau teilweise verboten wurde, hat man sich wieder mit der Produktion und dem Vertrieb von Möbeln beschäftigt, aber weiterhin immer wieder Sperrholz und anderes Modellbaumaterial and den NSFK und andere Einrichtungen geliefert. 

Der Aufschwung nach 1945 

Nach dem 2.Weltkrieg wurden nun beide Sparten, Möbel und Modellbau, parallel wieder weitergeführt, wobei man zunächst auf Grund der großen Nachfrage – eine Folge der Kriegsauswirkungen – mehr auf die Möbelproduktion gesetzt hat. Im Zentrum von Reutlingen wurde ein großen Einrichtungshaus mit 7 Stockwerken errichtet. Mit Katalogaktionen und eigenen Vertretern hat man weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus Wohnungseinrichtungen geliefert. 

Der Modellbau wurde jedoch nicht ganz vergessen. Namhafte Konstrukteure, u.a. Helmut Antusch, traten in die Firma ein. Ab 1953 hat man regelmäßig auf der Spielwarenmesse in Nürnberg ausgestellt. Durch die Auslandsvertretungen ist man heute auch auf internationalen Spielwarenmessen vertreten, auch auf bedeutenden Verbraucherausstellungen im In- und Ausland ist man mit Sortimentsübersichten präsent. 

Auch in Sachen Fachhandelsausbildung war man tätig, 28 Jahre wurden Fachhändler über Produkte und Technologien während des UHU-Lehrganges ausgebildet. Als Pionier der industriellen Fertigung mit Abachifurnier (Ajous) darf man Eggenweiler bezeichnen. Er war der erste Modellbauhersteller, der diesen Werkstoff Anfang der 50-er Jahre in die Serienfertigung aufgenommen hat.

Sortimentserweiterungen und Programmabrundung war die Aufnahme weiterer wichtiger Produktreihen wie z.B. Webra-Modellmotoren, Metz-Fernlenkanlagen und Marx-Elektromotoren. Nun wurden natürlich die Räume in der Kanzleistrasse trotz des bereits ausgelagerten Möbelhandels zu eng und man entschloss sich Mitte der 60-er Jahre zu einem weiteren Neubau im Industriegebiet von Reutlingen, dem heutigen Firmensitz an der Stuttgarter Strasse, welcher 1966 bezogen wurde. 

Die Möbelproduktion wurde nun fast eingestellt, im eigenen Einrichtungshaus wurden nur noch qualitativ hochwertige und exklusive Möbelstücke namhafter europäischer Hersteller vertrieben. Der Fertigungsbetrieb und die maschinellen Anlagen wurden dadurch für die Modellbauproduktion frei. Zwischenzeitlich arbeitete man mit hochmodernen Fertigungsanlagen, verarbeitete fast alle im Modellbau eingesetzten Holzarten selbst. 

Eine neue Firma ist entstanden 

Durch die Verbindung von Modellbau (Flugzeuge und Schiffe) mit AERO (Luft) und NAUT (Wasser) begann man langsam die Firmenbezeichnung AERO-NAUT zu integrieren. Den jüngeren Modellbauern ist der Name Eggenweiler heute kein Begriff mehr, die älteren sprechen jedoch immer noch von Eggenweiler-Modellbau. Obwohl nun fast 60 Jahre am neuen Standort, trafen bis vor Kurzem immer wieder Briefe aus aller Welt ein mit der Adresse Eggenweiler Kanzleistrasse, aber auch interessante Kombinationen wie z.B. AERO-NAUT Eggenweiler, Kirchheim/Teck. 

1977 wurde auf der Spielwarenmesse in Nürnberg der erste farbige Katalog vorgestellt. Eigene Entwicklungen im Elektronikbereich (Regler- und Ladetechnik), die Konstruktion und Fertigung erfolgreicher Modelle bei Weltmeisterschaften und anderen Wettbewerben und die Versorgung der Modellbauer mit High-Tech Zubehör (z.B. CAMcarbon Luftschrauben) prägen heute das Erscheinungsbild der Firma „aero-naut“ Modellbau. 

So stammen z.B. auch die Urahnen -die bekannte und sehr beliebte actro-Außenläufer-Technologie – der heute aktuellen Außenläufermotoren aus der High-Tech-Schmiede von aero-naut. 

Anfang der 2000er Jahre führte aero-naut als eines der ersten Unternehmen im Modellbau die Laserschneidetechnologie bei der Serienherstellung von Modellbaukästen ein. Der zu diesem Zeitpunkt gelegte Grundstein stellt heute einen der wichtigen Pfeiler in der Produktpalette dar – die Laser-Cut Bausätze von aero-naut sind in der Fertigungsqualität und -tiefe immer noch führend und werden ständig weiterentwickelt. 

Als eine der wenigen Firmen beschäftigt sich aero-naut noch mit „echtem“ Modellbau. Trotz steigender Nachfrage nach Fertigmodellen zu Günstigpreisen bleibt sich das Familien-Unternehmen mittlerweile in der 4. Generation dem Motto des Firmengründers treu – MODELLBAU wird „groß“ geschrieben. 

Das Traditionsunternehmen blickte 2022 auf mittlerweile 100 erfolgreiche Jahre zurück – Wir freuen uns nun auf die Zukunft